Der Mastzelltumor des Hundes stellt eine der häufigsten bösartigen Tumorerkrankung der Haut dar. Diese Tumore sind oft an Gliedmassen, Rumpf oder Kopf zu finden. Seltener erkranken Hunde an einer Form, bei der die inneren Organe betroffen sind. Insbesondere bei älteren Hunden kommen Mastzelltumore vor, es können aber auch jüngere Hunde erkranken. Eine Geschlechtsdisposition besteht nicht.
Mastzellen sind Zellen der körpereigenen Abwehr, die eine wichtige Rolle bei Allergien, Immun- und Entzündungsreaktionen spielen.
In Mastzellen werden Stoffe gespeichert (u. a. Histamin und Heparin), die bei einer Stimulation des Immunsystems freigesetzt werden. Diese freigesetzten Substanzen können unter anderem zu Störungen der Blutgerinnung, Juckreiz oder auch zu Magen- oder Dünndarmgeschwüren führen. Typische Symptome sind Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Bauchschmerzen. Werden grosse Mengen dieser Substanzen auf einmal freigesetzt, kann es auch zu gefährlichen allergieartigen Schockreaktionen kommen.
Wenn Mastzellen entarten, bildet sich ein Mastzelltumor.
Die Ursache, warum sich Mastzellen bösartig verändern, ist bisher noch nicht bekannt. Es gibt jedoch Hunderassen, welche häufiger betroffen sind, wie z.B. Retriever und Boxer.
Aber auch andere Rassen wie American Staffordshire Terrier, Berner Sennenhunde, Boston Terrier, Cocker Spaniel, Dackel, Englische und Französische Bulldogge, Mops, Rhodesian Ridgeback, Schnauzer, Shar-Pei und Weimaraner sind häufig betroffen.
Beim Boxer treten Mastzelltumore besonders häufig auf, er entwickelt aber in den meisten Fällen eine weniger bösartige Form der Tumorerkrankung. Deshalb haben betroffene Boxer meist eine bessere Prognose. Die Häufung von Mastzelltumoren bei bestimmten Rassen deutet darauf hin, dass die Entstehung genetisch bedingt sein könnte.
Jeder Hautknoten kann prinzipiell ein Mastzelltumor sein, deshalb ist es sehr wichtig, bei auffälligen Veränderungen möglichst früh den Hund zur Untersuchung zu einem Tierarzt zu bringen.
Die Hautveränderungen können sich als knotige bis teigige, haarlose oder auch mit Haaren bedeckte Knoten präsentieren, aber auch als eine nässende offene Wunde auftreten. Meistens handelt es sich um einzelne Hautknoten, es werden jedoch auch Veränderungen an mehreren Stellen gleichzeitig beobachtet.
Mastzellen haben verschiedene aktive biologische Substanzen (z.B. Heparin, Histamin, bestimmte Enzyme) in ihrem Zellinneren gespeichert und können diese spontan oder durch Manipulation ausschütten. Bei der Freisetzung dieser Substanzen kann es zu verschiedenen Auswirkungen kommen, die den ganzen Körper oder Körperteile, die sogar weit von der eigentlichen Tumorstelle entfernt liegen, betreffen (z.B. lokale Schwellungen, Erbrechen, Schocksymptome).
Aus Mastzellen freigesetzte Substanzen können unter anderem zu Blutungsneigungen, Juckreiz oder auch zu Wundheilungsstörungen führen. Bei vielen der betroffenen Hunde verursachen diese Substanzen Magen- oder Dünndarmgeschwüre (Ulzerationen), die sich in dunkel gefärbtem Kot (durch angestautes Blut), Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Bauchschmerzen äussern können. Werden grosse Mengen dieser Substanzen auf einmal freigesetzt, kann es auch zu allergieartigen Reaktionen kommen, was in einigen Fällen sogar lebensbedrohlich sein kann.
Da das äussere Erscheinungsbild so vielfältig ist, muss eine genaue Diagnose anhand einer Feinnadelaspiration gestellt werden. Hierfür werden mit Hilfe einer feinen Kanüle einige Zellen aus dem Tumor entnommen, auf einem Objektträger ausgestrichen und nach dem Anfärben unter einem Mikroskop untersucht. Dies kann vor Ort in der Tierklinik/-praxis oder in einem spazialisierten Labor geschehen.
Ein Mastzelltumor kann auf verschiedene Arten behandelt werden. Eine Möglichkeit ist die chirurgische Tumorentfernung.
Kleinere Tumore können oft vollständig chirurgisch entfernt werden, so dass die Tiere anschliessend als geheilt gelten. Wenn nicht der ganze Mastzelltumor entfernt werden konnte, empfiehlt sich eine Nachoperation oder eine Bestrahlungstherapie. Bei einem aggressiven Tumor wird neben einer chirurgischen Entfernung eine anschliessende Chemotherapie empfohlen. Hat der Tumor bereits gestreut und gilt als inoperabel, kann eine Chemotherapie in vielen Fällen die Lebensqualität des Hundes verbessern und das Leben verlängern.
Eine andere Therapiemöglichkeit ist die Injektion eines pflanzlichen Wirkstoffes direkt in den Tumor, die zu einer Zerstörung und Beseitigung der Krebszellen führt. Die dabei entstehende Wundhöhle wird innerhalb von vier bis sechs Wochen vollständig durch gesundes Gewebe und gesunde Haut aufgefüllt.
Nehmen Sie bei einem Verdacht Kontakt mit Ihrer Tierarztpraxis auf und lassen Sie sich zu den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten beraten.
Zahnprobleme beim Hund